- 2,2 Milliarden Euro Investitionen für Netzausbau bis 2023
- Diskussion zur Marktraum-Umstellung vor dem Hintergrund rückläufiger L-Gas-Produktion gestartet
Rund 2,2 Milliarden Euro investieren die deutschen Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) im Zeitraum bis 2023 in den Ausbau der nationalen Gas-Infrastruktur. „Damit engagieren die deutschen Fernleitungsbetreiber sich in bedeutendem Umfang beim Thema Versorgungssicherheit“, macht Inga Posch, die Geschäftsführerin der Vereinigung der Fernleitungsnetzbetreiber Gas (FNB Gas), deutlich. Der heute veröffentlichte zweite deutschlandweite Netzentwicklungsplan Gas (NEP Gas) listet insgesamt 27 von der BNetzA bestätigte Maßnahmen der FNB für die nächsten zehn Jahre auf. In der Folge wächst die installierte Verdichterleistung in Deutschland um insgesamt 344 Megawatt, 522 Kilometer neue Hochdruckgasleitungen werden neu verlegt. Das Dokument ist auf der Internetseite des FNB Gas veröffentlicht.
„Eine besondere Aufgabe, die von uns als FNB in Zukunft erfolgreich gelöst werden muss, ist die derzeit signifikant abnehmende inländische Produktion von L-Gas“, sagt Posch weiter. Erschwerend kommt hinzu, dass auch die L-Gas-Importmengen aus den Niederlanden in den nächsten Jahren stark rückläufig sein werden. Als mögliche Strategie zur langfristigen Sicherung der Gasversorgung in Deutschland und Europa beschäftigt sich deshalb der NEP 2013 erstmals mit der Umstellung von heute noch mit L-Gas versorgten Gebieten auf H-Gas. „Mit dem NEP 2013 starten wir den intensiven öffentlichen Diskussionsprozess mit Marktpartnern und Regulierungsbehörde über die erforderlichen Maßnahmen“, führt Posch weiter aus.
Die Festlegung der planerischen Rahmenbedingungen des NEP 2013 erfolgte in enger Abstimmung mit der Bundesnetzagentur sowie Marktteilnehmern wie Gashändlern, Kraftwerks-und Speicherbetreibern. Dabei stand die Kontinuität bei der Planung und dem Ausbau der Gasfernleitungsnetze im Rahmen der Energiewende im Mittelpunkt. Hierzu zählte insbesondere das Änderungsverlangen der BNetzA vom 18. Dezember 2013, das zur zusätzlichen Aufnahme von Maßnahmen in den NEP 2013 führte.
Derzeit werten die FNB die am 7. März beendete Konsultation zum NEP 2014 aus, deren Ergebnisse am 1. April 2014 an die BNetzA übermittelt werden. Parallel dazu haben die
Unternehmen bereits mit Vorbereitungen zu Inhalten und Ablauf des Szenariorahmens für den NEP 2015 begonnen.