Aufsichtsrat der bayernets GmbH gibt grünes Licht – Unternehmen verstärkt Aktivitäten zum Aufbau des Wasserstoff-Startnetzes in Bayern
München, 22. Februar 2023. – Ein Meilenstein auf dem Weg zur Energietransformation in Bayern ist erreicht: Der Aufsichtsrat des Fernleitungsbetreibers bayernets GmbH stimmt einem Personalaufbau zu – und markiert damit den Auftakt für den nächsten Schritt zur Errichtung eines Wasserstoff-Startnetzes in Bayern. „Aktuell werden in unserem Bundesland mit Hochdruck die technischen Voraussetzungen geschaffen, um die Energiewende zu gestalten. Doch dafür benötigen wir noch mehr Fachkräfte. Die Entscheidung unseres Aufsichtsrates stärkt uns – und manifestiert unsere zentrale Rolle in dieser wichtigen Frage“, sagt bayernets-Geschäftsführer Dr. Matthias Jenn. Mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung als wichtiger Baustein des europäischen Gastransportsystems wird das Unternehmen, so Jenn, einen entscheidenden Beitrag zur effizienten Entwicklung des Wasserstofftransportnetzes in Bayern und in Deutschland leisten.
Leitungsumstellung auf Wasserstoff läuft
Spätestens 2025 soll die erste Wasserstoffleitung in Bayern betriebsbereit sein. „Die Zeichen der Zeit sind deutlich. Und wir wissen, dass die gesamte bayernets GmbH schon in wenigen Jahren zu großen Teilen in den Aufbau eines funktionierenden Wasserstoffnetzes involviert sein wird. Mit deutlich mehr Personal können wir diese Herausforderung meistern – gemeinsam für ein nachhaltiges und bedarfsgerechtes Energiesystem der Zukunft“, erklärt Jenn. Aktuell stellt der Betreiber mit einer Leitungsumstellung im Chemiedreieck Bayern dafür die Weichen: Im Südosten Bayerns werden Wasserstoffquellen und -senken miteinander verbunden.
Das erklärte Ziel ist es, die Region zeitnah als Startpunkt für den Wasserstoffhochlauf in ganz Bayern zu etablieren. Dort realisiert das Unternehmen aktuell das erste Umstellprojekt im Netzgebiet. Ein 14 Kilometer langes Leitungssystem soll künftig vom Erdgasnetz abgetrennt werden. Im Anschluss wird das Wasserstoffnetz stufenweise ausgeweitet und international angebunden. „Das Chemiedreieck hat derzeit einen Erdgas-Bedarf von sechs TWh pro Jahr. Durch die Substitution fossiler Energieträger benötigen die dort ansässigen Industrieunternehmen bereits im Jahr 2030 zwei TWh Wasserstoff“, so Jenn weiter. Das gehe aus dem Abschlussbericht des Projektes Trans4In hervor, den die Forschungsstelle für Energiewirtschaft e. V. herausgegeben hat.
Weitere Projekte in der Pipeline
Auch auf anderen Baustellen arbeitet die bayernets GmbH an einer klimaneutralen Zukunft. Mit dem Projekt „HyPipe Bavaria – The Hydrogen Hub“ setzt das Unternehmen aus München auf die Synergien zwischen Wasserstoff- und Gasnetzbetrieb. So werden für den Netzaufbau zu 95 Prozent bestehende Erdgasleitungen genutzt und bis 2030 rund 300 Kilometer Wasserstofftransportleitungen in Südbayern realisiert. „Mit unserem Wasserstoffstartnetz sind wir künftig an die Netze Baden-Württembergs, Österreichs und somit in der Konsequenz auch an die europäische Wasserstoffinfrastruktur angeschlossen. Kurz: Wir bilden das Wasserstoffdrehkreuz in Südbayern“, erklärt der Geschäftsführer. Vorangetrieben wird das Vorhaben mit weiteren regionalen Projektbausteinen wie zum Beispiel dem Cluster Ingolstadt: Im Großraum der oberbayerischen Stadt soll in naher Zukunft eine Wasserstoffinfrastruktur errichtet werden, die die dortigen Industriestandorte und die gesamte Region mit Wasserstoff versorgt.
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