Der Freistaat Bayern möchte seine Energieversorgung zeitnah klimaneutral aufstellen. Einen zentralen Baustein zur nachhaltigen Dekarbonisierung des Energiesektors in Süddeutschland bildet Wasserstoff. Durch die Vernetzung von H2-Produzenten und Verbrauchern kann bereits in naher Zukunft mit dem Aufbau einer leitungsgebundenen Wasserstoffinfrastruktur in Bayern begonnen werden. Diese Entwicklung soll zum überwiegenden Teil durch Umstellung bestehender Gasleitungen auf Wasserstoff erfolgen. Am Standort des Energieparks Zolling besteht die Möglichkeit des Anschlusses an einen zentralen Knotenpunkt des künftigen Wasserstoffnetzes in Bayern.
Vor diesem Hintergrund haben der Energieerzeuger Onyx Power und der Fernleitungsnetzbetreiber bayernets GmbH eine Absichtserklärung zur Ein- und Ausspeisung von Wasserstoff unterzeichnet. Die Absichtserklärung ist Voraussetzung für die Berücksichtigung im nationalen Netzentwicklungsplan zum Aufbau eines deutschlandweiten Wasserstofftransportnetzes. Bereits ab 2026 soll am Standort Zolling klimaneutrale Fernwärme aus Wasserstoff in Kombination mit Grünstrom aus der am Standort vorhandenen Biomasseanlage gewonnen werden. Zudem ist die Produktion von grünem Wasserstoff über einen Elektrolyseur geplant.
Lothar Schreiber, Onyx Power Kraftwerksleiter Zolling: „Ab spätestens 2035 möchten wir an unserem Standort klimaneutral Wärme und Strom produzieren. Die gemeinsame Absichtserklärung mit bayernets bildet einen wichtigen Schritt in der Weiterentwicklung unseres Energieparks über den Kohleausstieg hinaus. Wir freuen uns auf die vertiefte Zusammenarbeit und mit dem Energiepark Zolling zum Aufbau eines flächendeckenden Wasserstoffnetzes in Deutschland beizutragen.“
Für die bayernets GmbH unterzeichnete Richard Unterseer, Bereichsleiter Markt & Strategie, die Absichtserklärung: „Der Wasserstoffbedarf des Energieparks Zolling belegt die Notwendigkeit einer überregionalen, leitungsgebundenen Transportinfrastruktur für Wasserstoff. Nur so kann der Standort mit entsprechenden Wasserstoffquellen verbunden werden.“
Aufbau einer modernen Wasserstofftransportinfrastruktur
Die Eckpunkte der Absichtserklärung zwischen Onyx Power und bayernets fließen in den Netz-entwicklungsplan Gas 2022-2032 ein. Hierfür haben die Fernleitungsnetzbetreiber eine Marktabfrage für Erzeugung und Bedarf von Wasserstoff sowie anderen Grünen Gasen durchgeführt. Die gemeldeten Wasserstoffmengen bilden die Grundlage für die Planung und den Aufbau eines Wasserstofftransportnetzes. Der Energiepark Zolling und viele weitere Wasserstoffprojekte in Bayern zeigen, dass jetzt die Weichen für den Aufbau eines nationalen und europäischen Wasserstofftransportnetzes gestellt werden müssen.
Konsequente Weiterentwicklung des Energiepark Zolling
Onyx Power strebt am Standort Zolling eine klimaneutrale Strom- und Wärmeversorgung bis 2035 an. Mit dem Bau und Betrieb eines Biomassekraftwerks sowie einer Klärschlammtrocknungsanlage wurden bereits wichtige Schritte für eine zukunftsgerichtete Energieversorgung eingeleitet. Um die Wärmeversorgung in der Region Freising auch über den Kohleausstieg hinaus zu gewährleisten, plant Onyx Power den Bau eines Wärmekraftwerks mit 50 MW Leistung. Die Anlage soll 2024 fertiggestellt und zunächst mit konventionellem Gas betrieben werden. Ab 2026 ist die sukzessive Umstellung des Betriebs auf die Nutzung von Wasserstoff bzw. Grünen Gasen geplant.
Pressebild (Bildunterschrift): Richard Unterseer, Leiter Markt & Strategie, bayernets GmbH, und Lothar Schreiber, Onyx Power Kraftwerksleiter Zolling, vor dem potenziellen Baugrund im Energiepark Zolling (Quelle: Onyx Power)